Der Nürnberger Pfarrer Dr. Volker Schoßwald hat in seinen über 30 Jahren als Pfarrer und Radiopastor schon viel erlebt. Trotzdem sagt er von sich: „Ich bin immer noch in der Entwicklung.“ Was Volker Schoßwald von Gostenhof hält und was seine irrationale Angst auf dem Friedhof ist, hat er uns beim Nürnberger Kaffeeklatsch verrraten.
Seit einigen Jahren ist der evangelische Pfarrer in der Dreieinigkeitskirche in Gostenhof für seine Schäfchen an der Kanzel. Gostenhof zählt wohl zu den umstrittensten Stadtteilen Nürnbergs. Hier leben die unterschiedlichsten Menschen oft ihr ganzes Leben lang zusammen – in unserem Portrait könnt ihre mehr über den Stadtteil lesen. Die Dreieinigkeitskirche versucht ihren Gemeindemitgliedern gerecht zu werden und auch neue hinzuzugewinnen. Deshalb gibt es die „Rock Kirchweih“: „Da kommen Menschen vorbei, die normalerweise nie kommen würden. Gute Musik und Schanzenbräu verbindet einfach.“
Neben seiner Tätigkeit in der Kirchengemeinde ist Volker Schoßwald auch als Religionslehrer und Radiopastor tätig. Irgendwie kam da auch noch das Bücherschreiben dazu. Bei der Frage, wie seine Biografie hieße, kann Schoßwald die Antwort geben: „Ich hab ja schon eine – ‚Das rauchende Klassenzimmer‚“. Sein Sohn hatte ihn auf Autofahrten immer gebeten eine Geschichte zu erzählen aus seinem Leben. Nachdem er die ein oder andere zum x-ten Mal vortrug, ließ Schoßwald sein Handy mitlaufen und machte ein Buch daraus.
„Mein Beruf ist meine Selbstverwirklichung“
„Es gibt Leute, die fahren an den Baggersee und legen sich in die Sonne. Ich arbeite schon in einem Beruf, der mir total Spaß macht.“ So erklärt der Pfarrer, Autor, Lehrer und Vater seinen Tatendrang. Pfarrersein ist neben Gottesdiensten abhalten auch viel Gemeindearbeit: Senioren besuchen und ihnen vorlesen zum Beispiel. „Mein Beruf ist meine Selbstverwirklichung. Ich brauch nicht nochmal extra eine Entspannung.“
Eine kleine Angst begleitet den Pfarrer dann doch jeden Tag. Vor allem bei Beerdigungen holt sie ihn ein: jemanden mit dem falschen Namen anreden. „In der Schule bei 30 Schülerinnen und Schülern passiert das schon öfters, das mache ich auch nicht gern“, erklärt Schoßwald. Doch auf Beerdigungen muss der Pastor doppelt und dreifach checken, dass er gleich den richtigen unter die Erde bringt. „Stell dir mal vor, ich sage aus Versehen den Namen eines Anwesenden. Das ist schon was anderes.“
„Wie im Urlaub“
Ab und zu schlendert Volker Schoßwald nur so zum Spaß ziellos durch die Nürnberger Altstadt. Dabei fährt er immer mit den Öffentlichen zum Hauptbahnhof und startet von dort seinen Streifzug durch die Altstadt. Wenn Schoßwald am Pegnitz Ufer entlang flaniert, die Nürnbergerinnen und Nürnberger im Café sitzen sieht, dann erwischt er sich oft bei dem Gedanken: „Hier pulsiert das Leben.“ Im September kannst du mit ihm gemeinsam auf Streifzug gehen bei den Stadtverführungen. Am Samstag, den 16. September, führt er durch Gostenhof – angefangen an der Dreieinigkeitskirche.
so schwärmt Dr. Volker Schoßwald noch immer von Nürnberg
„Es ist super, dass es diese schöne Stadt gibt und sie gefällt mir auch nach über 30 Jahren noch!“
Wie Volker Schoßwald in den Siebzigern nach Nürnberg kam und was sich seit dem getan hat und was er vom FCN hält …