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StadtNürnberger Christkind Benigna über ihre Rolle und Aufgaben

Benigna ist 17 Jahre alt, hat vier Geschwister einen Hund, Fische und macht nächstes Jahr in Nürnberg ihr Abitur.
In den Jahren 2019 und 2020 schlüpft sie für die Stadt Nürnberg in die Rolle des Christkindes. Warum sie sich als Christkind beworben hat und was die Aufgabe mit sich bringt erzählt sie und im Interview.

Warum wolltest du Christkind werden?

„Als ich 3 Jahre alt war habe ich eine Märchenstunde des Christkindes besucht und damals war ich total beeindruckt. Meine Augen haben gefunkelt.
Ich habe einmal mit dem Jugendchor am Seniorennachmittag Adventslieder gesungen. Damals kam das Fürther Christkind vorbei und die Senioren haben sich total gefreut.“

„Ich finde es einfach wunderschön, was das Christkind bei den Menschen auslöst.“

Nürnberger Christkind Benigna Munsi

Wie läuft das Christkind-Casting?

„Zuerst mussten wir uns mit Lebenslauf usw. bewerben. 12 Mädels wurden ausgewählt – die mussten Unterschriften sammeln. Die 6 mit den meisten Unterschriften wurden eingeladen, mussten sich den Fragen der Jury stellen und ein Gedicht, sowie den Prolog des Christkindes aufsagen.“

Was sind deine Aufgaben als Nürnberger Christkind?

„Ich habe insgesamt 160 Termine, eine 7-Tage-Woche und bin für diese Zeit von der Schule freigestellt. Die Klausuren muss ich nachschreiben.

Natürlich bin ich 4x in der Woche auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt.

Zudem besuche ich Kindergärten, Altenheime, Behinderten- & Obdachloseneinrichtungen, Krankenhäuser und auch die Weihnachtsmärkte der Umgebung

Außerdem besuche ich auch die Sternstunden-Gala des BR.“

Was willst du als Christkind den Menschen vermitteln?

„Ich habe einen Coach, Thomas Dietz, der mit mir mein Christkind erarbeitet. Dadurch, dass ich Christkind bin, habe ich ja bereits meine ganz eigene Art.

Jedes Christkind hat seine eigene Art, nur die Rolle bleibt immer gleich. Ich finde es interessant, wie vielseitig dadurch das Christkind sein kann.“

Gibt es eine Christkind-WhatsApp-Gruppe?

„Ja, es gibt eine Christkind-WhatsApp-Gruppe, in der ich Fragen stellen kann und von der Erfahrungen der früheren Christkinder profitieren kann.

Wir treffen uns auch alle zum 50-jährigen Jubiläum.“

Im Vorfeld gab es ein paar Anfeindungen mit dir und deiner Rolle aus Christkinds. Wie hast du das erlebt? Wie wichtig ist für dich Meinungsfreiheit?

„Ich war überwältigt, wie viel Positives zurückgekommen ist und dass es sich zu einem Love-Storm entwickelt hat.

Ich bin sehr froh, dass wir in einer Demokratie leben und finde Meinungsfreiheit extrem wichtig. Bis zu dem Punkt, wo andere Menschen angegriffen werden und persönlich verletzt werden. Das ist finde ich nicht mehr okay.

Ich glaube, dass es heutzutage online einfacher ist andere Menschen zu beleidigen. Du kannst immer sagen: „Der Typ dahinten hat eine hässliche Hose an.“ Aber die Wenigsten gehen zu ihm hin und sagen: „Du hast echt eine hässliche Hose an!“

Diskussion ist wichtig und man muss nicht gleicher Meinung sein. Aber man muss sich und die Meinung des anderen respektieren. Unabhängig davon welche Meinung er hat, wo er herkommt oder was er an hat.“

Worauf freust du dich am Meisten?

„Am Meisten freue ich mich auf die vielen, verschieden Menschen, die ich kennenlernen darf und denen ich die Hand schütteln werde.

Und ich freue mich natürlich auf die vielen Gesichter, die sich freuen, wenn ich Ihnen als Christkind begegne.“