Von der Defensive Coordinator-Position zum Cheftrainer in Nürnberg – für Josh Alaeze war es ein großer Schritt und zugleich ein persönlicher. Im Interview spricht er über seine Liebe zur Altstadt, die Rams-Family und warum American Football in Franken gerade richtig durchstartet.

Was hat dich nach Nürnberg geführt?
Was mich nach Nürnberg gebracht hat, war die Möglichkeit, meinen ersten Job als Cheftrainer anzutreten, nachdem ich zuvor drei Jahre lang als Defensive Coordinator tätig war. Außerdem lebt meine Schwiegermutter in Nürnberg, was mir die Entscheidung sehr erleichtert hat.
Was schätzt du an unserer Stadt?
Nürnberg ist eine fantastische Stadt. Was mir am besten gefällt, ist wahrscheinlich die Architektur. Ich interessiere mich sehr für Geschichte und liebe die Mischung aus gotischen und Renaissance-Bauwerken. Obwohl ich schon seit drei Jahren hier lebe, verbringe ich den Großteil meiner Freizeit in der Altstadt mit Sightseeing.

Wer sind die Nürnberg Rams – und wofür steht ihr auf und neben dem Platz?
Für diejenigen, die uns noch nicht kennen, sollten Sie als Erstes wissen, dass Nürnberg eine Familie ist. Unser Ziel als Verein ist es, unsere Präsenz so zu steigern, dass zufällige Passanten Interesse daran entwickeln, sich uns anzuschließen. Das bedeutet gemeinsames Training in der Stadt und Aktivitäten als Einheit. Viele unserer Jungs verbindet weit mehr als nur der Sport. Wir sind derzeit der größte American-Football-Verein in Franken und der drittälteste in Deutschland. Wir wollen der Welt zeigen, dass American Football in Nürnberg eine echte Sportart ist.
American Football wird auch in Deutschland immer populärer – wie erlebst du die Entwicklung hier in Nürnberg?
Dieser Sport wächst in Deutschland sehr schnell, und für mich ist es absolut erstaunlich, das zu beobachten. Football ist zu einem globalen Sport geworden, an dem über 40 Länder weltweit aktiv teilnehmen. Meiner Meinung nach ist Deutschland führend in der internationalen Gemeinschaft, daher ist es großartig, einfach hier sein zu können und auf jede erdenkliche Weise zum Wachstum dieses Sports beitragen zu können.

Wie sieht bei euch eigentlich ein typischer Trainingsalltag aus – und was unterscheidet Football vom klassischen Mannschaftssport?
Eine typische Trainingseinheit dauert in der Regel zwischen 2 und 2,5 Stunden. Während dieser Zeit kann sie von einer Vielzahl verschiedener Faktoren beeinflusst werden. In der Regel finden wir 8 bis 10 verschiedene Abschnitte von jeweils 10 bis 20 Minuten im Training, die wir nutzen können, um unsere Vorbereitung auf den Spieltag voranzutreiben.
Ihr seid nicht nur ein Herrenteam – wie vielfältig ist euer Verein aufgestellt?
Wir sind nicht nur eine Herrenmannschaft, das ist richtig. Unsere Jugendabteilung ist eine der besten, die Bayern zu bieten hat. Von unserer U11 und U13 über unsere U16 bis hin zu unserer U19, die 2025 bayerischer Landesmeister wurde, glaube ich, dass wir die besten Jugendtrainer in diesem Bundesland haben. Wir sind sehr glücklich, einen Verein zu haben, der Jahr für Jahr jede Altersklasse mit Talenten versorgt. Das ist es, was diesen Verein am Leben und stark gehalten hat, obwohl er finanziell nicht besonders gut dasteht. Auch außerhalb des Spielfelds sind wir als Verein oft in der Gemeinde präsent. Und das wird 2026 noch zunehmen, denn wir wollen nicht nur ein erfolgreicher Verein sein, sondern auch ein Verein mit hohen moralischen Werten. Wir hoffen, dass dies der Weg ist, um diesen Sport vor Ort weiterzuentwickeln.

Wie kann man Teil der Rams-Family werden?
Alle dürfen Teil der Nürnberg Rams-Family werden, egal ob als Spieler, Trainer oder Fan. Erfahrung spielt dabei keine Rolle. Wir sind offen für alle und heißen alle willkommen, die dem Big Blue Club beitreten möchten. Zögert nicht, uns unter info@nuernberg-rams.com zu kontaktieren.
Vielen Dank für das interessante Gespräch!