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Nürnberger Kaffeeklatsch mit Tobias Röske„Nürnberg ist für mich provinziell“

„Wenn ich mit 80 Jahren auf einer Parkbank sitze und zurückblicke, möchte ich mich nicht fragen: Was wäre, wenn…” – genau deshalb hat sich Tobias Röske Anfang des Jahres dazu entschieden, die Polizeiuniform an den Nagel zu hängen und alles auf die Selbstständigkeit zu setzen. 

Weg von der Sicherheit, hin zum glücklichem Leben

Fitnesstrainer gibt es wie Sand am Meer, das richtige Trainingskonzept aber nur selten, findet Tobias Röske. Sportlich war er schon immer, ehrgeizig auch. Angefangen als Fitnesstrainer im Fitnessstudio, feiert Tobias Röske mit seinem Geschäftspartner und Freund Timo Striffler jetzt Erfolg mit einem eigenen Konzept: Online geben sie Trainingseinheiten, um nachhaltig fit zu werden. Im Trainingsplan von Tobias sind eine Pizza beim Lieblingsitalienier und ein Glas Wein keine No-Gos. „Das ist unser Ansatz. Wir wollen alles vom Leben haben.” Dazu gehöre auch gutes Essen. Ein gesunder Lebensstil – das ist das Ziel.

Bisher bereue er die Entscheidung für die Selbstständigkeit nicht. Zur Polizei zurückzugehen, könne er immer noch. Gerade denkt Tobias Röske aber nicht daran. Jetzt mache er Menschen glücklich und helfe ihnen. „Bei der Polizei hatte ich täglich mit sehr viel Negativität zu tun”, sagt er. 

Nürnberg aus der Sicht eines Ex-Polizisten

Nach der Ausbildung zum Polizist war er zuerst in der Hundertschaft im Einsatz – zum Beispiel auf Fußballspielen oder an der Grenze. „Wir haben 2015 die Flüchtlingskrise stark miterlebt, das war sehr belastend.“ Einige Jahre arbeitete Tobias Röske aber auch im Streifendienst. Dort hat er Nürnberg von einer anderen Seite kennengelernt, einer dunkleren Seite. Von Messestechereien bis hin zu ständigen Anfeindungen hat Tobias Röske einiges miterlebt. „Ich brauche immer noch Zeit den Polizeiblick abzulegen.“, sagt er. Alles im Blick haben und immer in Alarmbereitschaft sein – Eigenschaften, die er sich in der Zeit angeeignet hat.

Der Nürnberger Hauptbahnhof zählte im vergangenen Jahr zu den gefährlichsten Bahnhöfen Deutschlands – nicht nur bei den Gewaltverbrechen, sondern auch bei den Sexual- und Eigentumsdelikten. Wenn Tobias Röske am Nürnberger Hauptbahnhof etwas ändern könnte, wäre das die Beschaffung von mehr Anlaufstellen – für Drogenkranke oder obdachlosen Menschen. „Wir haben oft versucht, die Menschen über den Winter zu bringen und oft mehrere Stunden gebraucht, um ein passendes Bett für die Nacht zu finden.“, erzählt er. Situationen, die Tobias Röske geprägt haben und in denen er gemerkt hat: „Ich möchte mehr Positives in meinem Alltag erleben.“

„Mir fehlt das Urbane an Nürnberg“

Gebürtig kommt Tobias Röske aus einem kleinen Ort in der Nähe von Berlin, durch die Polizei hat es ihn in die Metropolregion verschlagen. Sein erster Eindruck von Nürnberg: „Krass, die Stadt ist ziemlich groß!“ Das Blatt hat sich jedoch gewendet. Heute hingegen empfindet Tobias Röske Nürnberg als provinziell und das nicht im positiven Sinne. „Mir fehlt das urbane Leben, die Innenstadt ist unattraktiv.“, betont der Fitnesstrainer. Mehr Wohlfühlatmosphäre – das wünscht er sich und findet sie dafür in der Region rund um Nürnberg. „Das Schöne an dem Provinziellen ist natürlich, dass wir auch schnell in der Natur sind. Hier suche ich meinen Ausgleich.“ Zum Beispiel bei einem langen Spaziergang mit seinem Hund in der Fränkischen Schweiz oder am Kanal.

Bewegt euch mehr! Der Körper ist zum Bewegen da.

Tobias Röske, Fitnesstrainer

Ein ausgeglichenes und gesundes Leben sind Tobias Röske wichtig – und das im Privatleben wie im Beruf. Für ihn Grund genug, die Entscheidung in die Selbstständigkeit nicht zu bereuen und nur jedem ans Herz zu legen: „Habt Spaß am Bewegen und einem gesunden Leben!“

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