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Nürnberger Kaffeeklatsch mit Malte Andree„Mobilität ist das ineffizienteste, was wir haben“

„Die Gründung von uRyde ist aus dem Momentum entstanden“, erklärt der Mitgründer und CEO Malte Andree. Gemeinsam mit seinem Bruder Johannes Andree und Nino Handler gründete er im März 2020 die Mobilitäts-App uRyde. Aber nicht nur über klimaschonende Mobilität hat Malte viel zu erzählen, als ehemaliger Schiffsmechaniker hat er viel erlebt auf den Weltmeeren.

„Seeluft macht den Kopf frei“

Malte Andree kommt eigentlich aus dem hohen Norden; aufgewachsen in Flensburg beginnt er hier nach seiner Mittleren Reife eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker. Hier sieht er etwas von der Welt: „Auf See erlebt man sehr viel: Sieht wunderschöne Ecken, aber auch welche, bei denen man wertschätzt, wo man eigentlich herkommt.“ Seeluft ist und bleibt sein Lieblingsgeruch – sie macht den Kopf frei.

Wenn man auf den Weltmeeren unterwegs ist, kann es zu sehr herausfordernden Situationen kommen. „Die Küste vor Somalia ist sehr gefährlich mit der Piraterie. Das ist Kriegsgebiet – so etwas regt zum Nachdenken an.“ Für Malte war klar, dass er diesen Job nicht sein Leben lang machen möchte. Deshalb entschließt er sich dazu, sein Abitur in Kiel nachzuholen und dann Maschinenbau zu studieren. Hier verschlägt es das Nordlicht zum ersten Mal nach Franken.

Gründen ist immer ein Auf und Ab.

Malte Andree, CEO und Co-Founder von uRyde

Auch während seines Studiums an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg geht Malte Andree das Thema Mobilität nicht aus dem Kopf. „Meistens sitzt nur eine Person in einem 2,5 Tonnen schweren PKW – Mobilität ist das ineffizienteste, was wir haben.“ Genau hier setzt uRyde an: Die App macht die freien Plätze bei privaten Fahrten sichtbar und buchbar. „Beim Klimaschutz muss man auf die Kommunikation aufpassen. Man sollte nicht über schlechtes Gewissen und Verbote gehen, sondern die Leute da abholen, wo sie sind.“ Im Falle von uRyde, dann auch da hin bringen, wo sie hin wollen.

Mittlerweile sind 180 000 Menschen und zahlreiche Unternehmen aus der Region regelmäßige uRyder. Das ist Win-Win für Arbeitnehmende und Firmen: „Unternehmen haben auch ein Interesse daran, z.B. die Parkplatzsituation zu entschärfen.“ Mit Mittelfranken hätte sich die Gründer kaum einen besseren Standort aussuchen können: Viele pendeln tagtäglich nach Herzogenaurach zu Puma, Schaeffler und Co. – manche davon teilen sich jetzt die Fahrt dank uRyde.

„Johannes und ich sind ganz verschiedene Typen“

Unterschiedliche Lebensbereiche zu mischen kann zugleich Fluch und Segen sein. Für Malte und Johannes Andree scheint es super zu funktionieren. Die beiden Brüder haben schon vor der Ausgründung gemeinsame Projekte realisiert. „Wir wissen ganz genau, wie wir ticken – das ergänzt sich ganz gut.“ Malte sieht ihre Stärke vor allem darin, dass sie ganz verschiedene Typen sind und dadurch ganz unterschiedliche Perspektiven mitbringen. Wichtig ist für die beiden aber, was sie verbindet: den Klimaschutz vorantreiben.

Eine Sache liegt Malte dabei besonders am Herzen: „Jede Handlung hat einen Fußabdruck. Wir haben alle gemeinsam die Möglichkeit unsere Welt nachhaltiger und klimaschonender zu machen.“