„Du bist, was du isst“ – so oder so ähnlich hieße die Biografie von Felix Schmidling. Gutes Essen ist genau sein Ding. Deswegen beschäftigt er sich damit nicht nur im eigenen Beet, sondern auch beruflich als Bio-Wertschöpfungsmanager: vom Acker bis zum Teller.
Nach der Schule lief bei Felix „Kochen für Freunde“ mit dem Starkoch Jamie Oliver. Das Thema Essen war für ihn schon immer präsent, weshalb er dann auch im Hotelfach gelernt hat. Nach der Ausbildung und einem Studium im Bereich Business war er von seiner Leidenschaft aber meilenweit entfernt: Autoteile verkaufen hat wenig damit zu tun, was sich Schmidling für sein Leben vorgestellt hatte. „Wenn ich da Fuß fassen will, dann will ich aber auch mehr darüber Bescheid wissen.“ Deshalb schloss er ein Studium in Öko Agrarmanagement ab und arbeitet jetzt bei der Erzeugergenossenschaft Franken-Gemüse.
Wertschätzung vom Acker bis zum Teller
Als Bio-Wertschöpfungsmanager hat er nur selten die Hände in der Erde. Umso öfter schüttelt Felix Schmidling andere Hände: „Meine Aufgaben sind richtig bunt gemischt und man weiß eigentlich nie, was einen erwartet an einem Arbeitstag.“ Zu den Aufgaben zählen Öffentlichkeitsarbeit, Planung für eine Biofachmesse, neue Gemüsebauer kennenlernen. Schmidling ist gewissermaßen das Sprachrohr für fränkisches Gemüse.
Nürnberg schlägt sich gut.
Felix Schmidling sieht aber noch Verbesserungspotential
Bei einem Thema sieht der frischgebackene Papa sehr viel Potential: Schule und Kitas. Wenn Felix Schmidling Bürgermeister Nürnbergs wäre, dann würde er genau hier ansetzen: „In Kitas wird zwar in großem Stil gekocht, allerdings fehlt oft das Budget für regionale Bio-Lebensmittel.“ Mit einer bezuschussten Biowoche würde er in Schulen, Kitas, aber auch Mensen und Betriebskantinen allen Bio-Lebensmittel näher bringen. Dabei ist ihm eines besonders wichtig: „Alle werden abgeholt.“ Damit meint Schmidling nicht nur die, bei denen das Essen im Mund landet, sondern eben auch Gemüseerzeuger und Köche.
Privat verbringt Felix seine Zeit gerne in der Natur: Zum Beispiel mit Mountainbike-Touren durch die Fränkische oder buddeln im Stadtgarten in Forchheim. Hier können alle ran ans Beet und sich die ein oder andere Zucchini mitnehmen. So einen Stadtgarten gibt es übrigens auch in Nürnberg.
Aus Liebe zur Natur
Die Liebe zur Natur zieht sich wie ein roter Faden durch Schmidlings Leben. Das ist es auch, was ihn antreibt: „Gute Landwirtschaft und gutes Essverhalten ist Klimaschutz.“ Er möchte vor allem durch Bildung für das Thema sensibilisieren. Saisonale Ernährung spart Treihausgase – aber das muss die neue Generation erst einmal wissen. „Die Ernährung spielt in so viele andere Aspekte mit rein. Ich denke, dass wir nur über die Schiene Bildung noch die junge Generation umstimmen können.“
Felix Schmidling rät Anfängern im Bereich Bio-Lebensmittel: „Einfach mal machen.“ Es gibt viele Vorbehalte gegenüber biologischer Ernährung, die nicht unbedingt stimmen. „Die Wahrheit liegt dann oft im Detail, aber einfach mal machen, ist oft genau das richtige.“ Niedrigschwellig funktioniert das zum Beispiel mit einer Hofladen-Gemüsebox, in der sich frisches Gemüse aus dem Knoblauchsland tummelt. Franken is(s)t nicht nur Bratwurst, Schäufele und Lebkuchen – das Knoblauchsland hat noch so viel mehr Gemüsevielfalt zu bieten!