Eine wirdenkenlokal. Medienmarke

Interview„Für die Demokratie“: Wahlhelfer in Mittelfranken

Ilonka Schwiertz engagiert sich seit den Bundestagswahlen 2009 ehrenamtlich als Wahlhelferin in Mittelfranken. Mitterweile ist sie Wahlvorsteherin und war am vergangenen Sonntag verantwortlich für ein Team aus acht Wahlhelfern. Warum ihr dieses Ehrenamt Freude bereitet und welche Aufgaben einen Wahlhelfer erwarten erklärt Ilonka Schwiertz im Interview mit deinNämberch.de. 

Seit 2009 ehrenamtliche Wahlhelferin in Mittelfranken: Ilonka Schwiertz.

Frau Schwiertz, wann haben Sie entschieden, dass Sie Wahlhelferin werden möchten?

“Kurz vor der Bundestagswahl im Jahr 2009 haben mein Partner und ich aus der Zeitung erfahren, dass dringend Wahlhelfer gesucht werden und so wurde unser Interesse geweckt. Als erfahrene Helfer wurden wir seitdem – also seit mehr als 15 Jahren – für jede weitere Wahl angeschrieben und haben gerne unterstützt!”

Welche konkreten Aufgaben hat ein Wahlhelfer? 

„Wir Wahlhelfer erscheinen am Wahltag um 7:30 Uhr in unserem zugewiesenen Wahllokal und bereiten die Tische, den Sichtschutz und alle Beschilderungen vor. Vor der Eröffnung übergibt uns ein Beauftragter der Stadt die Wahlurne und die -Unterlagen. Unser Team aus acht Personen teilen wir auf in eine Früh- und eine Nachmittagsschicht. Beide Schichten sorgen dann für einen reibungslosen Ablauf durch die Kontrolle der Daten auf den Wahlbenachrichtigungen und den Wahlunterlagen, die von der Stadt übergeben wurden. Es darf ja nicht zu doppelten Wahlen kommen, wenn beispielsweise schon im Vorfeld eine Briefwahl stattgefunden hat.“ 

[subscribe_to_unlock_form]

Wie läuft der Wahltag weiter ab?

„Zunächst müssen wir um 11 Uhr und um 16 Uhr Zwischenstände melden, die wir anhand der stündlichen Auszählung der Wahlbenachrichtigungen feststellen. Diese Zwischenstände geben wir telefonisch weiter. Alle weiteren Auszählungen und auch der finale Stand wird schriftlich in einer Wahlliste festgehalten. Nach der Schließung des Wahllokals um 18:00 Uhr kommen wieder beide Gruppen zusammen und zählen die Wahlunterlagen aus. Hier ist es natürlich wichtig, dass die Anzahl der Wahlbenachrichtigungen und die der Wahlzettel übereinstimmen. Als Wahlvorsteherin bin ich bevollmächtigt, die Wahlurne zu öffnen und am Ende der Auszählung auch alle Unterlagen wieder darin zu verschließen.“

Welchen Herausforderungen begegnet man an einem Wahltag?

„Es kann schon einmal vorkommen, dass wir Wahlhelfer uns verzählen – wir sind ja schließlich auch nur Menschen – dann heißt es: von vorne anfangen. Und zur Not auch noch ein weiteres Mal. Am vergangenen Sonntag haben allerdings alle Zahlen sofort gestimmt und wir waren bereits um 19:30 Uhr fertig mit der Auszählung. Das lag ganz sicher auch an unserem tollen Team!“

Sie waren also begeistert von Ihrem diesjährigen Team an Wahlhelfern?

„In diesem Jahr hatten wir das Glück mit einigen Arbeitskollegen von mir zusammenarbeiten zu dürfen. Da waren die Arbeitsabläufe klar und der ganze Tag hat einfach Spaß gemacht. Wenn sich keine freiwilligen Helfer finden, werden in erster Linie Mitarbeiter aus dem öffentlichen Dienst zur Aushilfe in den Wahllokalen gebeten. Interessant war in diesem Jahr die Anfrage eines Wählenden, ob er als Wahlbeobachter bei der Auszählung nach 18 Uhr teilnehmen darf. Das ist in unserem Wahllokal bisher noch nie passiert, aber grundsätzlich möglich und erlaubt. Zur Auszählung aufgetaucht ist die Person dann allerdings nicht.“

Wie empfinden Sie die Begegnung mit den Wählenden?

Im Bezug auf die Bürgerinnen und Bürger haben wir nur positive Erfahrungen gemacht. Manche brauchen Unterstützung, um sich in den Wahlunterlagen zu orientieren – vor allem, wenn es mehrere Wahlscheine gibt. Meistens gibt es kurze, wohlwollende Wortwechsel und oftmals auch Worte des Dankes, die uns Wahlhelfer freuen und motivieren.

Wie würden Sie weitere Menschen dazu begeistern, sich als Wahlhelfer zu engagieren?

„In erster Linie sind wir dankbar, dass wir mit dieser Arbeit einen Beitrag zur Demokratie leisten können. Wir führen dieses Ehrenamt aus, um den einwandfreien Ablauf der Wahl zu unterstützen und die Menschen an diesem entscheidenden Tag zu begleiten. Wir freuen uns über die Wertschätzung der Wählenden und das positive Feedback der Menschen. Und es gibt tatsächlich auch eine kleine Aufwandsentschädigung.“

Vielen Dank für das Gespräch!

[/subscribe_to_unlock_form]

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Vielen Dank! Bitte bestätigen Sie Ihre Anmeldung mit Klick auf den Link in der E-Mail, die Sie von uns erhalten haben.

Nürnberg-Newsletter kostenlos abonnieren!