365.599 Wahlberechtigte gab es in den beiden Wahlkreisen Nürnberg-Nord und Nürnberg-Süd zur Bundestagswahl am Sonntag. Tatsächlich gewählt haben 274.840 Menschen. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 77,2 Prozent im Nürnberger Norden und 73,1 Prozent im Süden Nürnbergs, einem leichten Plus in beiden Wahlkreisen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2017.
CSU entscheidet Nürnberg-Nord und Nürnberg-Süd für sich
Wenig überraschend konnte die CSU sowohl in Nürnberg-Nord als auch in Nürnberg-Süd die Direktmandate für sich entscheiden. Die Erstimmen entscheiden nach dem sogenannten „The-Winner-Takes-It-All“-Prinzip, wer als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis vertreten wird. Der Kandidierende mit den meisten Erststimmen zieht in den Bundestag ein. Alle anderen Stimmen verfallen.
Für Nürnberg-Süd zieht Michael Frieser in den Bundestag ein. Er erhielt 34,4 Prozent der Erststimmen. Rund zehn Prozent abgeschlagen landet Thomas Grämmer von der SPD auf Platz zwei.
Nürnberger Norden: Umkämpfte Zweitstimme
Knapper sah das Rennen im Nürnberger Norden aus. Zwar entschied auch hier die CSU das Direktmandat für sich, die Grünen-Kandidatin Tessa Ganserer aber landete nur sechs Prozent (22,6 %) hinter Sebastian Brehm (28,4 %) von der CSU.
Bei den Zweitstimmen, oder auch den Verhältnis-Wahl-Stimmen, sah es für die CSU in Nürnberg-Nord eng aus. Mit der Zweitstimme wählt man eine Partei-Liste, die am Ende anhand dieses Zweitstimmen-Ergebnisses im Bundestag abgebildet wird.
Auf 23,8 Prozent kam die CSU im Norden, dicht gefolgt von den Grünen. Sie kamen mit 23,6 Prozent auf Platz zwei. Damit wäre Nürnberg-Nord fast der vierte Wahlkreis in Bayern gewesen, der nicht an die CSU geht.
Denn: Von den 46 Wahlkreisen in Bayern konnte die CSU in 43 als stärkste Kraft hervorgehen. Nur in den drei Münchner Wahlkreisen München-Nord, München-West/Mitte und München-Süd konnten sich die Grünen als stärkste Kraft durchsetzen.
Zurück nach Nürnberg-Nord: Die SPD erreichte mit 20,9 Prozent den dritten Platz bei den Zweitstimmen, die FDP kommt auf Platz vier (10,2 %). Die AfD (6,2 %) und die Linke (6,0 %) kommen knapp über die fünf Prozent.
Nürnberg Süd: Die Linke scheitert an Fünf-Prozent-Hürde
In Nürnberg-Süd ist die CSU – mit leichten Verlusten im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 – klar stärkste Kraft. Sie kam auf 30 Prozent der Stimmen, knapp acht Prozent dahinter landete die SPD mit 22,7 Prozent. Die Sozialdemokraten konnten allerdings leicht zulegen (+1,7 %). Auf Platz drei kamen die Grünen mit 13,7 Prozent (+4,5 %). Die AfD verlor 4,2 Prozent und erreichte 10 Prozent. Die FDP ging als fünfter durchs Ziel (8,9 %), die Linke scheiterte mit 3,8 Prozent im Nürnberger Süden an der Fünf-Prozent-Hürde.