Portrait

„Volle Terminkalender sind für mich etwas Lästiges.“

Nachtaktiver Unternehmer aus Leidenschaft, auf dem Boden gebliebener Pilot und Freidenker – all das trifft auf das bekannte Gesicht zu. Wir durften Hans Rudolf Wöhrl zum Interview treffen und haben mit ihm über „Höhenflüge und Tiefschläge“ gesprochen.

Unternehmer von Kindesbeinen an

Der unternehmerische Sinn äußerte sich bei Wöhrl schon sehr früh. So erzählt er „ich habe schon als kleiner Junge viel lieber Kaufladen gespielt, als Sport zu treiben und ich habe auch schon sehr früh Blumen an die Bekannten meiner Eltern verkauft.“

Ein Jahr vorm Abitur beendete Wöhrl dann aber die Schule. Trotzdem ging es steil bergauf: Er begann eine Lehre, war schon ein Jahr später selbstständig und hat in Nürnberg die berühmten Carnaby Shops gegründet. Trotzdem sei für Wöhrl immer klar gewesen, die Familientradition fortzuführen und in das Modegeschäft einzusteigen.

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Unternehmer oder Überflieger?

Wöhrl ist einerseits mit dem gleichnamigen Modehaus bekannt geworden. Aber auch die Gründung des Nürnberger Flugdienstes sorgte für Öffentlichkeitswirksamkeit. Für 50 bis 60 Stunden pro Jahr ist Wöhrl noch heute Pilot.

Wenn er sich zwischen den beiden Professionen entscheiden müsste, wäre er aber nur Unternehmer. Auf sein Dasein als Unternehmer könne er nicht verzichten. Menschen, die die Rente mit dem Nichts-Tun gleichsetzen und sich auf diese Zeit auch noch freuen, versteht er nicht.

„Ich möchte nie ohne eine berufliche Tätigkeit sein.“

Hans Rudolf Wöhrl

Trotzdem gab es auch bei ihm herausfordernde Zeiten, in denen schwierige Entscheidungen getroffen werden mussten. „Der schwierigste Entschluss von allen und rückblickend auch der Falscheste“, war laut Wöhrl, der, Anfang der 90er-Jahre die Fluggesellschaft zu verkaufen.

Vorbilder: Von Papa bis Donald Trump

Auf die Frage, wer Mentor oder Vorbild für ihn sei, nennt Wöhrl als erstes seine Eltern. Vor allem sein Vater habe ihm beigebracht, Dinge, die man angefangen hat, auch konsequent zu Ende zu bringen. Aber auch zum Gründer des Versandhandels „Quelle“, Gustav Schickedanz, schaute er auf.

Sogar ein Buch Donald Trumps habe ihn vor vielen Jahren unternehmerisch einiges gelehrt und so sagt Wöhrl: „Insofern ist sogar Trump ein ganz kleines bisschen ein Vorbild von mir gewesen.“ Man merkt bei diesem Satz jedoch, dass er auf die Zeitform der Vergangenheit viel Wert legt.

Ein Unternehmer ohne Termine

Fragt man Wöhrl, was einen Unternehmer ausmache, antwortet er: „Ein Unternehmer zu sein, bedeutet unglaublich viel Entbehrungen auf sich zu nehmen, unglaublich viel Stress.

Die Grundvoraussetzung eines Unternehmers ist die Bereitschaft, auf alles zu verzichten – auf die Freunde, auf den Urlaub – nur um sich zu 150 Prozent der Aufgabe zu widmen, die er sich vorgenommen hat.“ Dabei bedeutet Zeit, bei Wöhrl vor allem Zeit für Ideen. Er spricht von einer extremen Abneigung gegenüber vollen Terminkalendern. Die würden ihn einengen. 

Mehr von Hans Rudolf Wöhrl

Wer noch tiefer in die Erfahrungen und Geschichten von Hans Rudolf Wöhrl eintauchen will, der wird in Wöhrls Biographie „Wie meine Träume fliegen lernten“ und auf seiner Webseite fündig.

Hans Rudolf Wöhrl mit den Exemplaren seiner Biographie

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