Mit ganz simplen Maßnahmen kannst Du Deinen Alltag schnell und einfach nachhaltig bzw. nachhaltiger gestalten. Wir geben Dir 7 Tipps für ein nachhaltiges Leben in Nürnberg.
Urban Gardening
In zahlreichen Metropolen der Welt stößt Du drauf, da darf es auch in Nürnberg nicht fehlen: Urban Gardening. An der Noris werden seit 2019 dank des Einsatzes von Bürgern, des Vereins BluePingu und der Stadt („SÖR Service öffentlicher Raum“) Obst, Gemüse, Nüsse, Wein, Hopfen und Kräuter angebaut. Von Jedermann für Jedermann. Das Ziel ist die Wandlung von brachliegenden Flecken in Nürnberg zu Mischflächen mit essbaren Pflanzen, Obstbäumen, Kräutern und vielen mehr. Du kannst die Projekte unter anderem am Jakobsplatz sowie am Egidienplatz bestaunen. Neben der Schaffung neuen und multifunktionalen Lebensraums für Mensch und Tier, bietet das Urban Gardening auch noch weitere Vorteile: Förderung und Demonstration der Vielfalt heimischer Kulturpflanzen, Verbesserung des Stadtklimas und größere Wirtschaftlichkeit in der Grünflächenpflege gehen einher mit der Involvierung der Bürger in die Gestaltung Nürnbergs.
Bewusste Ernährung
Das Thema Ernährung wird grundsätzlich kontrovers diskutiert. Am umweltfreundlichsten ist es natürlich, sich pflanzlich zu ernähren. Dass Du das nicht immer kannst oder auch willst, das ist Dein gutes Recht. Versuche dennoch, öfter mal bewusst auf Fleisch zu verzichten und einen oder mehrere vegetarische/vegane Tage in der Woche einzulegen. Achte zudem darauf, was Du kaufst. Muss es die Avocado aus dem Supermarkt bzw. Discounter sein? Kaufe regional und saisonal ein, schließlich haben wir mit dem Knoblauchsland mit über 100 Vollerwerbsbetrieben auf einer Fläche von ca. 1.400ha eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete seiner Art in der Bundesrepublik direkt vor der Haustüre.
Insektenfreundlich gärtnern
Um ein derzeit sehr aktuelles Wort zu gebrauchen: Bienen und Insekten im Allgemeinen sind systemrelevant! Die kleinen Tierchen mit großer Wirkung – allein in Deutschland gibt es beispielsweise über 550 verschiedene Wildbienenarten – haben es heutzutage jedoch sehr schwer. Durch industrielle Landwirtschaft mit teilweise immensen Pestizideinsatz und der Zerstörung von Lebensräumen haben wir viele Arten an den Rand des Aussterbens gebracht. Beispielsweise müssen in China Pflanzen in ganzen Landstrichen bereits von Hand bestäubt werden – es gibt einfach nicht mehr genug Insekten, die diesen für uns und das gesamte Ökosystem lebenswichtigen Prozess ausführen. Du kannst einen kleinen aber wichtigen Beitrag für den Erhalt von Biene, Schmetterling & Co. leisten: Lasse Deine Küchenkräuter auf dem Balkon blühen – neben einem schönen optischen Effekt lockst du mit Thymian, Rosmarin oder Majoran ganz viele Wildbienen an. Ebenfalls eine schöne Alternative: ein Insektenhotel.
Nachhaltigen Kaffee trinken
Nicht nur für den Autor ist ein Tag ohne Kaffee kaum bis überhaupt nicht vorstellbar. Der Pro-Kopf-Konsum lag 2018 in Deutschland insgesamt bei 164 Litern Kaffee. Ein Wert mit bitterem Beigeschmack: Die teilweise schlimmen Arbeitsbedingungen auf Kaffeeplantagen, der Einsatz von Pestiziden und natürlich der CO2-Fußabdruck, der durch den Transport und Zubereitung entsteht, sind alles andere als unbedenklich. Was also tun? Für einen nachhaltigen Kaffeegenuss solltest Du darauf achten, dass Dein Kaffee unter fairen und nachhaltigen Bedingungen produziert wurde. Nürnberger Rösterein wie beispielsweise Rösttrommel oder Machhörndl haben ein ausgefeiltes Nachhaltigkeitskonzept, rösten selbst und bieten darüber hinaus oft verpackungsfreie Lösungen an. Wenn Du zudem auf Zero Waste achtest, verzichtest Du selbstverständlich auf Kaffee–Einwegbecher.
Second Hand
Oft kursiert der Begriff Wegwerfgesellschaft. Das mag stimmen, doch es scheint einen Wandel zu geben: Ob nun digitale Plattformen à la Rebuy, Vinted und eBay Kleinanzeigen oder Flohmärkte – Second Hand boomt und erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Aufgrund von Corona findet das aktuelle Second-Hand-Geschehen eher digital und kontaktlos statt. In Vor-Pandemie-Zeiten gab es doch gerade auch in Nürnberg wunderschöne Möglichkeiten, eine nachhaltige Shoppingtour zu unternehmen: Unter anderem lockt der Trempelmarkt zweimal im Jahr (i.d.R. Mai und September) – mit rund 4.000 Verkäufern immerhin der größte Flohmarkt Deutschlands – in die Altstadt. Eine ganz besondere Atmosphäre bietet der Markt am Freitagabend, wenn die Besucher bis Mitternacht über Hefnersplatz, Hauptmarkt, Spitalgasse & Co. schlendern können.
Stromverbrauch reduzieren
Eigentlich ist der Umstieg auf grünen Strom bzw. Naturstrom relativ simpel. Informiere Dich auf einer Vergleichswebsite und schlage zu. Dabei muss Ökostrom nicht zwangsläufig teurer sein. Wenn Du dann noch bei der Anschaffung neuer Elektrogeräte auf die Energieklasse achtest, Glühbirnen durch LEDs ersetzt und Steckerleisten mit Kippschalter benutzt, dann hast Du nicht nur Deinen Teil zur Nachhaltigkeit beigetragen – Du sparst auf Dauer auch noch bares Geld!
Verpackungslos einkaufen
Im zentralen Nordpazifik schwimmt das „Great Pacific Garbage Patch“, eines von mehreren riesigen Müllfeldern in unseren Weltmeeren. Es entspricht einer Fläche, die rund 4,5-mal so groß ist wie Deutschland und rund 80.000 Tonnen an Plastik beinhaltet. Und hierbei haben Plastiktüten einen gehörigen Anteil. In Deutschland fallen laut Deutscher Umwelthilfe rund 3.700 Plastiktüten pro Minute (!) als Abfall an, weshalb die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf zum „Verbot des Inverkehrbringens von leichten Kunststofftaschen“ auf den Weg bringen will. Du kannst bereits jetzt Deinen Beitrag leisten: Nutze Stoffbeutel oder –netze, wiederverwendbare Taschen oder gehe in einen Unverpackt-Laden, in dem komplett auf Plastikhüllen verzichtet wird. Davon gibt es in Nürnberg bereits zwei: ZeroHero in Gostenhof und Freivon in der Altstadt.
Was sind Deine Tipps für ein nachhaltiges Leben in Nürnberg? Schreibe uns gerne eine Mail!